Nicht nur die Inflationsrate steigt, das heißt das Geld verliert an Wert, sondern auch das Zinsniveau. Und das extrem. Seit Ende Januar sind die Zinsen bei den Banken einschließlich öffentlicher Förderbanken sehr deutlich auf zwischenzeitlich, im zehnjährigen Bereich, wieder über 3,5 Prozent gestiegen (Stand zum 8. Juli 2022). Ein Ende ist noch nicht in Sicht. Und das obwohl die EZB den Leitzins erst im Juli und erstmals nach elf Jahren wieder erhöht.
Zinsen, Inflation und Apothekenverkaufspreise
Vorausschauend planen, ist jetzt wichtig
Die Zeiten ändern sich!
Was bedeutet das für Sie?
Handlungsbedarf kann es in folgenden Fällen geben:
Sie planen eine Investition oder einen Apothekenkauf in absehbarer Zeit von 12 bis 15 Monaten? Dann lohnt es sich, bereits heute die Darlehensmittel dafür zu beantragen. Achtung: Für fast jede betriebliche Investition gibt es öffentliche Fördermittel. Teilweise auch mit Tilgungszuschüssen. Und es gibt sehr deutliche Zinsunterschiede und Unterschiede in der Finanzierungskonstellation. Darauf ist bei einem Vergleich zu achten:
• Die Dauer der Zinsbindung
• Die Höhe des Zinssatzes in Verbindung mit dem Rating der Bank
• Die Höhe und der Beginn von Bereitstellungszinsen
• Die Tilgungsvereinbarung
• Die Liquiditätsbelastung–auch nach-steuerlich – durch die Finanzierung
Sie haben bestehende Darlehen, deren Zinssätze aktuell noch fest vereinbart sind und die Darlehenssumme wird während der Zinsbindungsdauer nicht vollständig getilgt sein?
Auch hier lohnt eine Überprüfung. Bereits zum heutigen Zeitpunkt kann man gegebenenfalls eine Verlängerung vereinbaren. Auch wenn die Zinsbindung nicht schon in den nächsten 6 bis 12 Monaten abläuft, sondern erst später. Beim Vergleich von Zinsangeboten in diesem Bereich sind die folgenden Parameter wichtig:
• Die Länge der Zeit bis zum Ablauf der bestehenden Zinsvereinbarung
• Der Zinssatz
• Die Höhe eines Zinsaufschlages für die vorzeitige Neuvereinbarung
• Die Zinsbindungsdauer
Weiteren Einfluss können steigende Zinsen auf die Apothekenverkaufspreise nehmen. Einmal, weil sowohl Zinssatz als auch Inflationsrate bei der Bewertung der Apotheken nach Ertragswertverfahren eine Rolle spielen, andererseits aber auch, weil der Apothekenkäufer in aller Regel den Kaufpreis finanziert und damit die Zinsbelastung steigt.