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19. Juni 2022

Zeitenwende, Zukunft, Apothekenweitergabe

Digitale Entwicklungen im Blick haben - Nichts ist so beständig wie der Wandel! Und die Veränderungen machen auch nicht vor den Apotheken halt. Auch wenn es viele gerne so hätten. Aber es ist an der Zeit, sich mit der Apotheke der Zukunft zu beschäftigen. Noch vor einiger Zeit galt bei der Wahl der Apotheke ähnlich wie bei Immobilien als Kriterium: Lage, Lage, Lage. Das gilt immer noch, hat sich aber erweitert um die virtuelle Lage! Der Gesundheitsmarkt rutscht in einen Umbruch und die Digitalisierung ist überfällig. Es ist an der Zeit sich zu positionieren.

Zeitenwende, Zukunft, Apothekenweitergabe

Wo stehen wir heute: Die Fakten

• Die Zahl der Apotheken 2021: 18.461, geführt von 13.718 selbstständigen Apothekern.

• Apotheken-Einwohnerverhältnis 1:4.550, Tendenz steigend

• Durchschnittlicher Umsatz 2020: 2,78 Millionen Euro, durchschnittlicher Rohertrag bei 625.000 Euro

• 60,3 Prozent der Apotheken erzielten weniger Umsatz als der Durchschnitt.

• Der Versandhandel hat bereits über 20 Prozent des OTC-Umsatzes der Apotheken erobert und etwa 1,2 Prozent des Rx-Umsatzes

• Bereits 68,2 Prozent der über 70-Jährigen haben ein Smartphone und 85,2 Prozent der 60 bis 69-Jährigen.

(Quelle ABDA und statista)

Was erwarten wir:

• Der Trend der Apothekenschließungen und der Filialisierungen setzt sich fort.

• Die flächendeckende Gesundheitsversorgung mit Präsenz-Apotheken nimmt ab.

• Das Verbraucherverhalten ändert sich durch fortschreitende Digitalisierung.

• Der Versandhandel wird mehr Umsatzanteile gewinnen.

• Die Telemedizin wird populärer.

• Es entstehen weitere Gesundheitszentren in Form von MVZs.

• Eine Gesundheitsreform.

• Ausweitung der Telepharmazie.

Was bedeutet das für Ihren Betrieb:

74 Prozent der Apotheker erwarten nach einer Umfrage (Quelle: ABDA) dass die wirtschaftliche Erwartung für den eigenen Betrieb in Zukunft etwas oder deutlich schlechter wird als bisher. Wer nicht auf der Strecke bleiben will, muss sich mit dem Thema „Digitalisierung“ und „Apotheke der Zukunft“ beschäftigen.

Die bereits vollzogenen Änderungen in anderen Branchen sind wegweisend. Es wird sofortige Verfügbarkeit und sofortige Bedürfnisbefriedigung erwartet. Externe Lieferdienste fangen bereits an, den Arzneimittelmarkt zu erobern. Bestellung und anschließende Lieferung innerhalb von 30 Minuten! Nach dem Vorbild des Lieferservices von Pizza, Pasta und Co.

Was bedeutet das für Ihren Betrieb:

Es rumpelt im Apothekenmarkt.

Steuern Sie dem über eigene Angebote entgegen. Was möchten Sie Ihren Kunden anbieten? In der aktuellen Phase der Entwicklung ist es wichtig, schnell zu sein. Bevor sich neue Wege festsetzen. Die Menschen verbringen viel Zeit mit dem Handy. Wer ab und zu mit der Bahn fährt, bekommt davon einen guten Eindruck. Haben Sie eine App, die Sie Ihren Kunden zur Installation anbieten können? Nutzen und bewerben Sie die WebApp der Apothekerschaft www.mein-apothekenmanager.de für Ihre Kunden. Machen Sie auf die App der Gematik aufmerksam als zentrale Stelle, über die das E-Rezept abgewickelt werden wird. Es werden nicht unbegrenzt Apps installiert werden. Seien Sie dabei. Haben Sie einen Lieferservice? Kann der Kunde bei Ihnen online bestellen und Sie liefern? Durchaus auch gegen eine Gebühr. Wie lieferfähig sind Sie? Der Botendienst trägt hinterher, der Lieferservice ist proaktiv.

Positionieren Sie sich am Standort mit Dienstleistungen, Botendiensten, online. Und dabei geht es nicht darum, einen Versandhandel anzubieten, sondern Ihr Serviceangebot für Ihre Kunden auszuweiten. Ihr Kunde darf die Apotheke nicht aus den Augen verlieren als Gesundheitsdienstleister. Auch als App.

Was bedeutet das für den Verkauf Ihrer Apotheke:

Bereits heute gibt es mehr Apothekenverkäufer als Käufer. Und das obwohl die durchschnittlichen Kaufpreise laut kürzlich veröffentlichter Statistik der Apobank gestiegen sind. Das führt häufig zu dem Missverständnis, dass man jetzt höhere Kaufpreise erzielen könnte. Das ist nicht der Fall. Die Schere zwischen unverkäuflichen Apotheken und den verkauften Apotheken geht auf. Umsatz- und ertragsstarke Apotheken werden häufiger verkauft. Die Anzahl der nicht verkauften Apotheken steigt. Dabei ist der Kaufpreis selbst gar nicht so entscheidend. Die Käufer sind kritischer geworden. Umso wichtiger ist es, dass Sie Ihre Apotheke weiterentwickeln und erforderliche Veränderungen umsetzen. Auch wenn Sie Ihren Apothekenverkauf in den nächsten ein bis fünf Jahren planen und die Notwendigkeit bisher nicht gesehen haben. Nicht selten haben Apotheken noch keine Homepage oder die Möglichkeit online Bestellungen anzubieten. Oder keinen Botendienst. Wenn die Käufer wählen können, werden die in allen Bereichen zukunftsorientierten Betriebe die Nase vorne haben.

Gerne unterstützen wir Sie bei Ihren Überlegungen!