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15. Januar 2024

Die Apothekenwertermittlung – Die richtigen Zahlen in die richtige Relation bringen

Irgendwann denkt jeder darüber nach, sich in den wohlverdienten Ruhestand zu verabschieden. Neben Fragen wie des persönlich richtigen Zeitpunktes für die Abgabe der Apotheke, spielen viele andere Faktoren eine Rolle. Ganz entscheidend ist auch, welcher Unternehmenswert bei einem Verkauf realistischer Weise ansetzbar ist. Es kursieren unterschiedliche „Ideen“, wie man einen angemessenen Wert ermitteln könnte. Von der Schätzung des Wertes nach „Bauchgefühl“, prozentualer Ermittlung vom Umsatz, Rohertrag, Gewinn oder ausgehend vom Verfügungsbetrag des Käufers, alles ist am Apotheken-Markt und in der Praxis zu sehen. Oft leider sowohl für den für den Käufer als auch Verkäufer wenig transparent und nachvollziehbar. Das erschwert nicht nur den Apothekenverkauf deutlich, sondern führt, u.a. im Hinblick auf den Verkaufszeitpunkt und die Dauer der Verkaufsbemühungen, möglicherweise zu Fehlentscheidungen.

Die Apothekenwertermittlung – Die richtigen Zahlen in die richtige Relation bringen

Blick in die Zukunft ist wichtig

Allgemein anerkannt ist die Bewertung nach der Ertragswertmethode. Entscheidend ist welchen Ertrag das eingesetzte Kapital ohne Berücksichtigung der Leistung des Unternehmers für einen Geldanleger in der Zukunft erwirtschaften kann. Um diesen Ertrag zu ermitteln, müssen neben der Auswertung der vergangenheitsbezogenen Apothekenzahlen auch standortbeeinflussende Faktoren in der Zukunft berücksichtigt werden.Die Detailanalyse aller Zahlen, Daten und Fakten liefert gleichzeitig die Verkaufsargumente und deckt eventuelle Optimierungspotentiale in der Apotheke auf. Je besser alle Zahlen analysiert sind, desto transparenter und nachvollziehbarer wird die Apothekenwertermittlung für Käufer und Verkäufer. Nicht, wie häufig Werte ermittelt werden, der durchschnittliche Gewinn der letzten 3 Jahre ist entscheidend. Sondern der Gewinn der voraussichtlich in der Zukunft erzielt werden wird.

Aussagefähige Zahlen nutzen

Aussagefähige Zahlen nutzen

Ein einfaches Beispiel möchte ich Ihnen anhand der Personalkosten erläutern. Die Bandbreite reicht, je nach Qualifikation der Mitarbeiter, Personalbesetzung und übertariflichen Zulagen, weit. Das ist die Momentaufnahme. Die Frage für die Ermittlung des zukünftigen Ertrages der Apotheke ist allerdings, ob für die Führung der Apotheke das bestehende Personal ausreichend, überqualifiziert, zu gut bezahlt oder zu komfortabel besetzt ist. Durchschnittswerte, die sich am Umsatz orientieren sind nicht repräsentativ oder aussagekräftig.

Abgleich mit gängigen Marktpreisen

Wir empfehlen, eine Kapazitätsbetrachtung auf Basis der Kundenanzahl und der Packungsanzahl in Relation zu den Öffnungszeiten zu erstellen. Somit wird eine Kostenanpassung in der Wertermittlung für den Kaufinteressenten transparent und kann berücksichtigt werden. Bei inhabergeführten Apotheken sollten die Personalkosten in der Bandbreite zwischen 40 Prozent und 45 Prozent bezogen auf den Rohertrag liegen. Weicht die Apotheke deutlich davon ab, gibt es meist erklärbare Gründe. Dasselbe gilt für alle anderen Kostenpositionen gleichermaßen. Hieraus entstehen nach Korrektur der Zahlen oft deutlich höhere Gewinne, die nach Ertragswertverfahren nicht nur zu höheren rechnerischen Unternehmenswerten, sondern auch zu höheren Verkaufspreisen führen.

Nach Unternehmenswertermittlung erfolgt ein Abgleich zu den aktuell gängigen Marktpreisen. Unsere Erfahrung ist jedoch, dass der Preis am Ende meist nicht die entscheidende Rolle spielt. Wenn er bezahlbar ist! Entscheidend ist die Attraktivität der Apotheke und ihr Bestehen in der Zukunft!

Gerne unterstützen wir Sie mit unserer Erfahrung von über 25 Jahren bei der Wertermittlung Ihres Lebenswerks