Apothekenverkauf: Filialverbunde

Seit 2004 ist die Filialisierung möglich. Ende 2019 wurden von den 19.075 Apotheken noch 11.205 Apotheken als Einzel-Apotheken geführt. Also noch knapp 58 Prozent aller Apotheken. Jährlich nimmt diese Zahl ab.

Nachdem es 2004 möglich geworden ist, bis zu vier Apotheken zu besitzen, ist zunächst die Zahl der Filial-Apotheken sprunghaft angestiegen. Seit 2015 flacht die Kurve zunehmend ab. Die Rolle der WORK LIFE BALANCE und der Lebensqualität rückt mehr in den Focus vieler. Dennoch, noch steigt die Kurve an. Und 41 Prozent aller Apotheker haben bereits mindestens eine Filiale.

Es gilt: Je mehr Apotheken man besitzt, desto frühzeitiger sollte man sich mit der Abgabeplanung des Apothekenverbundes beschäftigen! Je nach Apothekenanzahl kann der Verkauf trotz exzellenter Betriebsgröße und Struktur der Apotheken durchaus mehr Zeit in Anspruch nehmen, als man denkt. Insbesondere ab drei oder auch vier Apotheken wird es schwieriger. Existenzgründer kommen als Käufer nur noch bedingt in Frage. Die persönliche Eignung spielt bei der Finanzierung eine große Rolle. In aller Regel tun sich die finanzierenden Banken schwer, einen Kauf von drei oder vier Apotheken bei Existenzgründern zu begleiten. Zwingende Voraussetzung ist eine entsprechende Berufserfahrung der möglichen Käufer mit Führungsverantwortung und Unternehmertum.

Oft existiert der Gedanke, die Apotheken dann nach und nach zu veräußern. Auch der Wunsch, eine Apotheke noch zu behalten, ist häufig anzutreffen. Aber: Auch die steuerliche Seite spielt eine entscheidende Rolle. Nur einmal im Leben gestattet es der Gesetzgeber, bei Betriebsaufgabe (von wesentlichen Betriebsteilen), einen vergünstigten Steuersatz in Anspruch zu nehmen. Die Veräußerung der Apotheken muss also im direkten zeitlichen Zusammenhang stehen.

Ein Apothekenverkauf muss generell gut vorbereitet sein. Noch mehr gilt das bei dem Verkauf eines Apothekenverbundes.

Folgende Voraussetzungen sollten vorliegen:

• Jede Apotheke wird als Einzel-Apotheke verbucht. Bei mehreren Betrieben gibt es getrennte betriebswirtschaftliche Auswertungen.
• Es erfolgt eine exakte Abgrenzung aller Buchungspositionen, die die Kosten einzeln zuordenbar machen. Insbesondere gilt das für den Wareneinsatz und die Personalzuordnung.